Noch vor zwei Jahren wäre die Situation fast undenkbar gewesen: Da beginnt ein neuer Mitarbeiter:in einen neuen Job und sitzt am ersten Arbeitstag gar nicht im Büro, sondern zuhause. Den oder die Chef:in und die neuen Kolleg:innen lernt man nur virtuell, als kleine Rechtecke am Bildschirm kennen. Durch COVID-19 ist diese ungewöhnliche Situation normal geworden. Dementsprechend nutzen inzwischen bereits rund ein Viertel der Arbeitgeber:innen ein digitales Onboarding.
Soll der Jobeinstieg im Remote-Modus gelingen, müssen Unternehmen allerdings noch mehr an Vorarbeit leisten. Zunächst sollte die Hardware und auch die benötigte Standard-Software für den neuen Kollegen oder die neue Kollegin rechtzeitig geliefert werden. Die neuen Arbeitsgeräte für den mobilen Arbeitsplatz sollten außerdem so vorkonfiguriert sein, dass sie direkt oder mit Hilfe einer beigefügten Anleitung unkompliziert und in kurzer Zeit betriebsbereit sind. Hier sollte auch das Thema Datenschutz nicht zu kurz kommen.
Sowohl bei Hard- als auch Software haben Unternehmen die Möglichkeit, das digitale Onboarding zu nutzen, um wichtige Sympathiepunkte zu sammeln – zum Beispiel mit einer ansprechenden, vielleicht sogar personalisierten Verpackung. Wenn das Unboxing Freude macht, werden positive Assoziationen mit dem neuen Job verbunden.
Bei der Auswahl des Equipments selbst besteht besonders viel Potenzial, die neuen Mitarbeiter:innen von Anfang an positiv zu überraschen. Und zwar durch eine aktive Beteiligung am Auswahlprozess der IT-Assets. Indem sich die Neueinsteiger:innen ihren digitalen Arbeitsplatz aus einer Liste an IT-Geräten selbst zusammenstellen können, wird die Selbstbestimmung und das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt. Optimalerweise wird dies durch ein digitales Self-Service Portal abgewickelt mit einer ähnlichen User Experience wie in einem Webshop.
Zahlen belegen, dass die IT-Ausstattung ein Dreh- und Angelpunkt ist, der über die Zufriedenheit - oder eben Unzufriedenheit - im Homeoffice entscheidet. Bereits 2017 nannten diejenigen, die das Homeoffice nutzen, als größte Hürden: schlechte technische Ausstattung, den Wunsch der Vorgesetzten nach Anwesenheit vor Ort, Schwierigkeiten bei der Trennung zwischen Arbeit und Privatsphäre und die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen.
2021 sind die meisten dieser Hindernisse kein allzu großes Thema mehr. Beklagten zum Beispiel 2017 noch 70 Prozent der Befragten den schwierigen Austausch mit den Kolleg:innen, so ist der Wert 2021 auf unter 20 Prozent gesunken. Der Wunsch der Führungsebene nach durchgehender Präsenz im Büro ist nur noch in knapp 15 Prozent der Fälle ein Hindernis, 2017 war das noch bei über 60 Prozent so. Und die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit fiel 2017 jedem Zweiten schwer, heute ist die Zahl auf rund 20 Prozent gefallen.
Nur in einem Punkt hat sich verhältnismäßig wenig getan: ausgerechnet beim Homeoffice-Equipment. Dieses fanden vor Corona rund 45 Prozent der Befragten unbefriedigend, heute beklagt sich immer noch ein Drittel über schlechte Ausstattung. Unternehmen, die dieses Problem bereits beim digitalen Onboarding lösen, räumen ihren zukünftigen Mitarbeiter:innen daher wohl das größte Hindernis für Remote-Work aus dem Weg.
Neugierig geworden? Wenn Sie noch mehr zum digitalen Onboarding erfahren wollen, sehen Sie sich unser Video an. Hier erzählt Rasmus Schneider, was er bei seinem Remote-Jobeinstieg erlebte und welche vier Schritte hier besonders wichtig sind.