Die Digitalisierung der Wirtschaft und die Digitalkompetenz der Menschen entwickeln sich in „parallelen Universen“. Einerseits starten die Unternehmen umfangreiche Digitalisierungsinitiativen im Hinblick auf Prozesse und Produkte. Andererseits zeigt der aktuelle D21-Digital-Index erneut: Die Mitarbeiter bringen sich die allermeisten digitalen Skills in ihrer Freizeit bei. Es ist die Aufgabe der Unternehmen, diese beiden Stränge zusammenzuführen. Ein Weg dahin ist, den Mitarbeitern entsprechende Arbeitsmittel – also Devices wie Smartphones und Tablets – und Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen. Und zwar für die berufliche wie auch die private Nutzung.
Der Gedanke, berufliche und private Digital-Aktivitäten der User zu verbinden, ist natürlich nicht neu. Die bisherigen Nutzungskonzepte für die Geräte sind aber gescheitert. „Bring Your Own Device“ funktioniert nicht, weder auf wirtschaftlicher noch auf inhaltlicher Ebene. Mehr Erfolg verspricht das Konzept COPE - „Corporate owned, personally enabled“. Hier hat das Unternehmen mehr Kontrolle – Stichwort Datensicherheit und Datenschutz – und der User trotzdem die Freiheit, ein Device nach seinen Vorlieben zu nutzen. Voraussetzung ist allerdings ein zentrales, umfassendes Management für die gesamte Geräteflotte eines Unternehmens.
Wer iPhones liebt, aber von seinem Arbeitgeber nur Android-Geräte bekommt (oder umgekehrt), wird letztere nicht leidenschaftlich, engagiert und kreativ nutzen. Mitentscheidend ist für den Digitalisierungswillen der Mitarbeiter, dass sie sich ihren digitalen Workplace auch mitgestalten können. Self-Service-Konzepte bei der Auswahl der Mobilgeräte und -services bieten hier praktikable Lösungen.
Der Digital-Index 2017/2018 belegt: Deutsche Arbeitnehmer haben keine Scheu (mehr), mobil zu arbeiten – aber sie können es in den meisten Unternehmen kaum oder gar nicht. Nur 16 Prozent haben derzeit die Möglichkeit, Mobile Workplaces („Telearbeit“) zu nutzen (30 Prozent im Büroumfeld). In 74 Prozent der der Unternehmen sei es zwar grundsätzlich möglich, werde aber nicht praktiziert. Hier ist ein Strategie- und Kulturwandel unumgänglich. Mobile Workplaces müssen von der Ausnahme zum Normalfall werden. Das geht nur, wenn das Management konsequent dahintersteht.
Der Mobile Workplace ist kein Selbstzweck und kein Selbstläufer. Im Gegenteil: Gerade die Kosten können schnell aus dem Ruder laufen. Insbesondere bei internationalem Deployment sind die Infrastruktur und insbesondere die End-to-End-Kontrolle von Funktionalität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit eine echte Herausforderung. Die Frage „make or buy“ muss deshalb ganz am Anfang der Überlegungen stehen. Unternehmen, die nicht die internen Ressourcen haben, um das Gesamtmodell Mobile Workplace strategisch zu steuern und zu kontrollieren, fahren oft mit externem Management besser.
Wir sind mit CHG-MERIDIAN Partner des D21-Digital-Index 2017/2018. Die Studie im Originalwortlaut steht auf der Website der Initiative D21 zum Download zur Verfügung (https://initiatived21.de/publikationen/d21-digital-index-2017-2018/).